Schmetterlinge, Falter oder Lepidopteren (s. Tafel 67/68, Abb.
23), Insekten mit 4 (nur selten verkümmerten) Flügeln,
welche mehr oder weniger mit abreibbaren, staubartigen, farbigen Schuppen
bedeckt, mit 5 Tarsenliedern an den Füßen und meist mit einer Rollzunge
ausgerüstet sind. Die Larve ist eine mit 2 - 5 Höckerfußpaaren am
Hinterleibe
versehene Raupe (s. Tafel
67/68 Abb. 24), welche sich vor der Entwicklung
zum ausgebildeten Tier in eine ruhende Puppe verwandelt. - Die Raupen
leben
meist auf oder in Pflanzen und richten
oft großen Schaden an. - Man teilt die S. jetzt in zahlreiche Familien
ein.
Hier sei nur eine Unterscheidung der früheren Gruppen nach auffallenden,
für den Laien in unsern Kolonien in den
meisten Fällen ausreichenden Merkmalen. gegeben: Leicht unterscheidbar
sind
einerseits die Tagfalter und andererseits die Motten und Federmotten. Die Tagfalter zeichnen sich
dadurch aus, daß ihre Flügel in der dauernden Ruhelage wenigstens zum Teil
senkrecht aufgerichtet und daß die Fühler nach dem Ende hin mehr oder
weniger
verdickt sind. Bei den Federmotten sind die vier Flügel mehr oder weniger
gespalten und bei den andern Motten (s.d.), welche sich schon durch ihre
geringe Größe auszeichnen, sind die Hinterflügel schmal und mehr oder
weniger
zugespitzt, so schmal, daß die Fransen an ihrem Hinterrande mindestens
halb
so lang sind wie ihre Breite. - Den Tagfaltern lohnen sich ein großer Teil
der Spinner und die Spanner am nächsten
an. Auch bei ihnen sind die Hinterflügel ungefaltet und wie die
Vorderflügel,
ziemlich breit. Die meisten Spinner (s.d.)
besitzen außerdem, im Anschluß an die Tagfalter und im Gegensatz zu den
Spannern und allen andern Faltern, keine Borste (Haftborste) am Vorderrand
der Hinterflügel. Bei den Spannern (s.d.) und vielen Spinnern sind die
Flügel
in der Ruhelage flach ausgebreitet. Die Raupen
besitzen bei allen Spannern nur 2 (selten 3 - 4) Höckerbeinpaare am
Hinterkörper.
- Bei den Schwärmern, Eulen, Zünzlern und Wicklern sind die Flügel in der
Ruhelage nicht weit ausgebreitet, so daß die Hinterflügel nicht in
größerer
Ausdehnung sichtbar sind. Unter ihnen zeichnen sich die Schwärmer (s.d.) und die verwandten Gruppen
(Sesien,
Zygänen usw.) durch schmale, oft auch stark verkürzte, ungefaltete
Hinterflügel
vor den drei andern Gruppen aus, welche breite, in der Rnhelage mehr oder
weniger gefaltete oder um den Hinterleib gewickelte Hinterflügel besitzen.
Bei den Zünzlern (s.d.), den eigentlichen Kleinschmetterlingen der Tropen,
sind die Hinterflügel ähnlich, nur schwächer gefärbt und gezeichnet wie
die Vorderflügel. Bei den Eulen und Wicklern sind die Hinterflügel
entweder
ganz anders gefärbt als die Vorderflügel oder sie sind Weißlich und die
Zeichnung fehlt ganz. Die Eulen (s.d.)
zeichnen
sich vor den Wicklern durch ihre bedeutendere Größe und ihren dickeren
Körper
aus. Während der Körper der Wickler (s.d.)
meist unter 1 cm lang ist, ist der der Eulen, meist über 1 cm lang.